Nach drei anstrengenden, aber ebenso erfolgreichen Wettkampftagen im dänischen Esbjerg, kehrten die Plauener Schwimmerinnen und Schwimmer von SC Plauen 06 und SVV Plauen nach dem Himmelfahrtswochenende ins Vogtland zurück. Mit insgesamt 24 Sportlern waren sie bei einem der größten Schwimmwettkämpfe weltweit am Start. Gemeinsam mit den Sportlern des USV TU Dresden belegte man als „Team Elbe-Elster“ den 5. Platz in der Mannschaftswertung. Bei einem Starterfeld von über 1000 Aktiven aus sechs Ländern konnte dieses Ergebnis nur durch herausragende Einzelleistungen in den Vorläufen und Finals erreicht werden.
Mit reichlich Silbermedaillen endete der Wettkampf für Vin-Nino Prager, der insgesamt achtmal auf den 2. Platz schwamm. Ein Sieg blieb ihm aufgrund der starken Konkurrenz eines dänischen sowie eines spanischen Kontrahenten verwehrt. Ein Fehlstart über 25 Meter Brust kostete ihn zudem möglicherweise das neunte Edelmetall des Wochenendes. Angesichts der erfolgreichen Bilanz, war dies jedoch zu verschmerzen. Anders erging es seinem Trainingskameraden Simon Weis, der in teils dramatische Entscheidungen vor den voll besetzten Tribünen im Svømmestadion von Esbjerg ein ums andere Mal knapp am Podest vorbei schwamm. Im Finale über 50 Meter Brust war es schlussendlich der kleinstmögliche Abstand von einer Hundertstelsekunde, der zu Bronze fehlte. Der Sieg in diesem Rennen ging gleichzeitig mit Max Rudert an einen anderen Plauener Schwimmer. Dieser entführte zusätzlich noch einen kompletten Medaillensatz nach Deutschland.
Seinen zweiten Sieg erkämpfte er sich auf der doppelten Brustdistanz.
Neben den bereits erfahrenen Startern war auch das Abschneiden der Jüngsten überaus erfreulich. So standen im Jahrgang 2016 Greta Scholze und Luisa Eckner erstmals vor großem Publikum im Finale und behielten die Nerven. Scholze schwamm ebenfalls in der Schwimmart Brust zu je einer Silber- und Bronzemedaille, ihre Trainingspartnerin Eckner holte über die Rückenstrecken zweimal Bronze. In der jüngsten Wertungsklasse bei den Männern feierten Karl Rudolph und Dean Drbal (beide Jahrgang 2015) ihre Finalpremieren, blieben jedoch ohne das ersehnte Edelmetall. Rudolph verpasste das Treppchen mit einem 4. Platz über 25 Meter Rücken denkbar knapp.
In absoluter Topform präsentierten sich Marc Tannert und Gregor Schmidt. Erstgenannter hatte nach einer längeren Wettkampfpause im März beim heimischen Vogtland-Schwimmcup wieder Blut geleckt und entschied sich anschließend noch für die Teilnahme am Danish International Swim Cup. Reihenweise verbesserte Tannert seine bisherigen Bestzeiten um teils mehrere Sekunden und sammelte trotz der gemeinsamen Wertungsklasse mit einem Jahr älteren Schwimmern fleißig Medaillen. Nach einmal Silber und dreimal Bronze holte der 16-Jährige am letzten Wettkampftag beim letzten Start über 100 Meter Freistil Gold. Vorausgegangen war ein Rennen, indem er seinen größten Konkurrenten auf den letzten Metern noch abfangen konnte. Seine dabei erzielte Zeit von 53,24 Sekunden war im Bereich des bisherigen Vogtlandrekordes, welchen sein Vereinskamerad Gregor Schmidt hielt. Dieser schraubt seine alte Rekordmarke jedoch bereits im Vorlauf und fast 1,5 Sekunden nach unten und bewies damit, dass er trotz Verletzungspech in dieser Saison große Leistungssprünge gemacht hat. Über die 50 Meter Freistil blieb er nur 0,01 Sekunden über seinem Vogtlandrekord aus dem Jahr 2018. In 23,42 Sekunden schwamm Schmidt in einen Bereich, den er nach dem Ende der Corona-Einschränkungen bisher nicht mehr erreicht hatte. Ganz nebenbei vielen auch Bestmarken über 50 Meter Schmetterling sowie 100 Meter Lagen. Beide Rekorde hielt der 28-Jährige bereits zuvor. Die kurze Lagenstrecke hatte er bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im November noch in 58,43 Sekunden bewältigt. Nun stand eine Zeit von 57,29 Sekunden in den Ergebnislisten, die ihn damals ins Finale gebracht hätte. Aufgrund der starken Konkurrenz aus Deutschland sowie Dänemark blieb eine Bronzemedaille über 25 Meter Brust jedoch das einzige Edelmetall des Wochenendes. Auf seine Starts über 50 sowie 100 Meter Brust verzichtete Schmidt verletzungsbedingt.
Abgerundet wurde das erfolgreiche Abschneiden der vogtländischen Starter durch gute Ergebnisse bei den Damen. Lydia Körner schwamm etwas überraschend in der offenen Wertung über 25 Meter Rücken zu Bronze. Über die doppelte Distanz verpasste sie das Podest mit Platz vier äußerst knapp. Charlotte Weidhase vom SC Plauen 06 qualifizierte sich über 100 Meter Schmetterling für den Endlauf. Gleich sechsmal durfte Helene Sachs in den Abendsessions ran. Mit ihren Platzierungen gehörte sie zu den fleißigsten Punktesammlerinnen für die Mannschaftswertung, eine Medaille blieb der Abiturientin jedoch verwehrt. Platz vier über ihre Paradestrecke 50 Meter Brust war das beste Ergebnis. Wie viele andere Plauener, freute jedoch auch sie sich nach dem Sieg ihres Bruders Tilman Sachs über 200 Meter Brust in der offenen Klasse. Sachs startet mittlerweile aufgrund seines Studiums für den USV TU Dresden. Einen Sieg in der offenen Wertung gab es in den zurückliegenden Jahren nicht.
Felix Schröter