Die Überlegenheit der Plauener Wasserball Bundesliga-Absteiger wurde in den vergangenen Spielen der zweiten Liga Ost immer wieder deutlich. Am vergangenen Spieltag gastierte die Reserve des OSC Potsdam und der SC Wedding Berlin im Vogtland und brachten die Plauener Dominanz erstmals ernsthaft ins Wanken. Gegen die Potsdamer setzte sich das Team rund um SVV-Spielertrainer Tamas Korpácsi nach einer turbulenten Schlussphase mit 9:6 (2:1; 3:2; 2:2; 2:1) durch, die Gäste aus der Hauptstadt besiegte man nach einem offenen Schlagabtausch mit 12:11 (3:2, 3:7, 4:2, 2:2).
Trotz der torreichen und eindeutigen Spielverläufe der Vergangenheit fanden wieder um die 300 Zuschauer den Weg in das Stadtbad, um den Schwimm-Verein „Vogtland“ bei den Spielen gegen die Verfolger zu unterstützen. In beiden Partien wurde diese Treue mit einer Wasserball-Begegnung belohnt, die in dieser Liga ihres Gleichen sucht. Mit Lu Meo Ulrich oder den Korbel-Brüdern brachten die Potsdamer Spieler mit ins Vogtland, die auch in der A-Gruppe der Wasserball-Bundesliga regelmäßig Torerfolge feiern. Zudem schnürten mit Erik Miers, Tobias Lentz oder OSC-Keeper Sven Fölsch ehemalige Erstliga-Akteure ihre Kappe für das Spiel gegen Plauen.
Von Beginn an bekamen die Zuschauer eine spannende Partie zu sehen. Die Gastgeber entschieden das erste Viertel mit 2:1 für sich, allerdings konnte sich kein Team nennenswert absetzten. Erst nach dem Seitenwechsel nutzten die Plauener ihre konditionelle Stärke und erzielten im dritten Viertel erstmals eine Drei-Tore-Führung. Davon ließen sich die Orcas nicht beeindrucken und drängten weiterhin in Richtung des Plauener Tors. Zwei Minuten vor Schluss erzielte der besagte Tobias Lentz den 7:6 Anschlusstreffer für die Gäste und hielt die Partie offen.
Schlussendlich wurde den Potsdamern das neue Regelwerk zum Verhängnis. Bereits einige Spielminuten zuvor verwandelte SVV Spieler-Coach Korpácsi einen Eckball direkt ins Potsdamer Tor, was so erst seit dieser Saison möglich ist und überraschte die Landeshauptstädter. In den Schlussminuten nutzten die Potsdamer eine weitere Regeländerung für sich und spielten den letzten Angriff mit dem Torwart in der gegnerischen Hälfte, um einen Spieler mehr im Angriff zu haben und dadurch den Ausgleich zu schaffen. Auch diese Variante ist erst seit dieser Saison so möglich. Den Plauener Verteidigern gelang es aber vorzeitig den Ball zu erobern und mit einem Fernschuss im leeren Potsdamer Tor zu versenken. 13 Sekunden vor dem Abpfiff erzielte zunächst Alpar Soltesz so sein drittes Tor und sogar SVV-Schlussmann Johann Gruber konnte eine Sekunde vor Schluss sein erstes Saisontor erzielen und für den 9:6 Endstand sorgen.
Mit wenig Regenerationszeit zwischen den Einsätzen wurde am Sonntag pünktlich um 11.00 Uhr die Begegnung mit dem SC Wedding angepfiffen. Die Gastgeber kamen erwartungsgemäß gut ins Spiel und gingen mit 3:0 in Führung. Ab dem zweiten Spielabschnitt häuften sich allerdings die Fehler und die sonst so standhafte SVV-Abwehr begann zu bröckeln. Dies nutzen die Berliner und eroberten zeitweise eine 2-Tore-Führung. Nach dem Seitenwechsel schenkten sich beide Teams weiterhin nichts und gingen häufig in Konter. Dabei gelang es den Plauenern nur mit Mühe und etwas Glück, die Berliner Angriffe abzuwehren. Sein Comeback zwischen den Pfosten feierte in der Schlussphase New York-Rückkehrer Gianmarco Serio, der nach mehrmonatigem USA-Aufenthalt nun zurück zum SVV Plauen kam.
Schlussendlich retteten die Vogtländer ihre knappe Führung über die Zeit und bleiben weiterhin das Maß aller Dinge in der zweiten Liga Ost. Dennoch ist man im SVV-Lager mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden erklärt SVV Coach Korpácsi: „Wir haben uns zu viele unnötige Fehler erlaubt. Fehlpässe, überhastete Abschlüsse, zu wenig Überblick sind nur drei Dinge, die insb. gegen Wedding schlecht waren. Wir müssen die Spiele nun ausführlich analysieren und im Training gezielt darauf eingehen. Potsdam und Wedding sind wohl die stärksten Gegner der Liga, dennoch darf es mit unserer Mannschaft vor heimischem Publikum nicht so spannend werden. Wer müssen an uns Arbeiten, um weiterhin erfolgreich zu sein.“ SVV Kapitän Christian Schneider ergänzt: „Gerade in unserer Verteidigung hat an diesen Spieltagen nur wenig geklappt. Wir waren häufig zu weit weg vom Gegner und haben Pässe zugelassen, die in der Vergangenheit nie kamen. Uns fehlte die mannschaftsdienliche Spielweise, die uns immer so stark gemacht hat, davon war diesmal nichts zu sehen. Wenn wir das in den kommenden Spielen nicht behoben bekommen, wird die erste Niederlage nicht lange auf sich warten lassen.“
Nun haben die SVV Akteure zwei Wochen Zeit die Spiele aufzuarbeiten, bevor am 14.03.2020 mit der Wasserballunion Magdeburg der nächste schwierige Auswärtsgegner wartet. (few)
SVV Kader gegen den OSC Potsdam II: Johann Gruber (Tor) (1), Alpar Soltesz (3), Felix Üblacker (1), Max Kaminke, Maik Bielefeld, Tamás Korpácsi (2), Jan Hänel, Lasse Iffland, Felix Klaubert, Max Beuchert (1), Stephan Roßner (1), Gianmarco Serio (Tor), Christian Schneider
SVV Kader gegen den SC Wedding Berlin: Johann Gruber (Tor), Alpar Soltesz (1), Felix Üblacker (2), Max Kaminke (2), Maik Bielefeld, Tamás Korpácsi (1), Jan Hänel (1), Lasse Iffland (2), Felix Klaubert (1), Max Beuchert (1), Stephan Roßner, Gianmarco Serio (Tor), Christian Schneider (1)