Mit einem sensationellen 8:9 (0:3; 2:3; 5:2; 1:1) verabschieden sich die Wasserballer des Schwimm-Vereins „Vogtland“ Plauen aus dem deutschen Wasserball-Oberhaus. In der Serie Best-of Three setzen sich die Vogtländer zum zweiten Mal gegen den SSV Esslingen durch und sicherten sich damit den fünften Tabellenplatz sowie die Berechtigung für das internationale Geschäft, dem Wasserball Europa-Pokal. Dementsprechend emotional war die Stimmung der Plauener Akteure, als realisiert wurde, dass dieses Wasserball-Märchen nun endgültig Geschichte ist.
Das Team rund um Cheftrainer Jörg Neubauer präsentierte sich zum ersten Mal im Freibad und gewöhnte sich schnell an die Gegebenheiten des Freiwassers. Durch Tore von Akos Parkanyi, Norbert Kerschbaum und Alpar Soltesz erkämpften sich die Plauener eine überraschende 0:3 Führung. Als es für den SVV wie am Schnürchen lief musste die Begegnung aufgrund einer Gewitterwarnung im ersten Viertel für 30 Minuten unterbrochen werden. Als das Spiel fortgesetzt werden konnte knüpfte der Neubauer-Kader an die guten Auftaktleistungen an und dominierte die Partie. „Wir sind mannschaftlich geschlossen aufgetreten, haben uns viel bewegt und dadurch Freiräume geschaffen. In der Defensive leistenden unsere Centerverteidiger Alpar Soltesz und Stephan Roßner sehr gute Arbeit. Kapitän Alex Fritzsch hatte den Spezialauftrag SSV-Führungsspieler Heiko Nossek weitestgehend aus dem Spielgeschehen zu nehmen, was großenteils auch geklappt hat.“ so der Plauener Trainer. Und wenn doch mal ein Ball durch die Plauener Verteidigung kam, hielt SVV-Schlussmann Gianmarco Serio sein Team im Spiel. Für diese grandiose Leistung wurde das Plauener Torwart-Talent zum Spieler des Tages gekürt.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Plauener auf 3:7, bevor ähnlich wie im ersten Spiel die Esslinger Aufholjagt begann. Tor um Tor kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel und erzielten zu Beginn des letzten Spielabschnitts den 8:8-Ausgleichsttreffer. Coach Neubauer erklärt: „Wie beim Spiel in Plauen haben wir es im dritten Viertel wieder unnötig spannend gemacht. Wir haben uns in der Rückwärtsbewegung zu häufig Fehler geleistet und unglücklich agiert.“ In der hart umkämpften Schlussphase erzielte SVV-Youngster Maximilian Kaminke in der letzten Spielminute den entscheiden Treffer zum verdienten 8:9 Entstand.
Dadurch ist diese Plauener Wasserballmannschaft hinter Waspo Hannover, den Wasserfreunden Spandau, dem ASC Duisburg und dem OSC Potsdam das fünftbeste Team in Deutschland. Dieses phänomenale Ergebnis wurde am Abend im Kreis der Mannschaft beim ein oder anderen Gläschen des ungarischen Nationalgetränks Palinka gefeiert.
Auf dem absoluten Höhepunkt des Erfolgs ziehen sich die Plauener nun aus dem Wasserball-Oberhaus zurück, die Planungen für die neue Saison laufen bereits auf Hochtouren. Auch beim SVV Plauen II ging die Saison auch zu Ende. Mit einer 8:4 Niederlage in Magdeburg und einem 7:7 Unterschieden in Berlin Neukölln schließen die SVV-Reservisten die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz der zweiten Wasserballliga Ost ab. Lediglich die SGW Brandenburg könnte mit einem Sieg gegen Tabellenführer Magdeburg noch den Plauener den Vizemeister-Titel streitig machen. (few)
SVV Aufgebot gegen den SSV Esslingen: Gianmarco Serio,, Alpar Soltezs (3), Christian Schubert, Peter Karteszi, Alexander Fritzsch, Jiri Bohutinsky, Tamas Korpasci, Norbert Kerschbaum (1), Richard Nagy, Akos Parkanyi (2), Stephan Roßner (1), Maximilian Kaminke (1).