Scheiden tut weh, das mussten die Plauener Wasserball Fans am vergangenen Wochenende schmerzlich feststellen, als das Bundesligateam vom Schwimm-Verein „Vogtland“ Plauen zum vorerst letzten Mal vor heimischer Kulisse ins Becken stieg. Das eine oder andere Tränchen wurde sich sowohl bei den Zuschauern, aber auch bei dem ein oder anderen Spieler von den Wangen gewischt, als die SVV-Akteure zum letzten Mal unter Standing Ovations in den Plauener Hexenkessel einliefen. Es wurde erwartungsgemäß wieder voll am Beckenrand, auf der Haupttribüne und auf der mittlerweile fest etablierten Zusatztribüne. Zu sehen waren nicht nur die eingeschworenen Wasserball-Fans, sondern auch viele neue Gesichter, die die letzte Gelegenheit nutzten, um erstklassigen Wasserball aus dem Vogtland zu bestaunen. Allen wurde wieder einiges geboten.
Zu Gast in Plauen war der SSV Esslingen aus Stuttgart, der im Rahmen der Platzierungsspiele in einer Best-of-Three Serie gegen den SVV antrat. Beide Teams kämpfen um Tabellenplatz fünf des deutschen Wasserball Oberhauses und damit um die Teilnahme an den internationalen Europapokal-Wettbewerben. Für ein erfreuliches Highlight in diesem besonderen Spiel sorgte die Sparkasse Vogtland, die als einer der Hauptsponsoren bei jedem Plauener Treffer 100€ für die SVV-Jugendarbeit beisteuerte. Doch zunächst mussten die Gastgeber einen 0:1 Rückstand hinnehmen, bevor der erstes Spielabschnitt durch Tore von Peter Karteszi, Alexander Fritzsch und Maximilian Kaminke mit 3:2 abgeschlossen werden konnte. Chef-Trainer Jörg Neubauer erklärt: „Wir befinden uns derzeit in einer schwierigen Phase. Wir wussten nicht wie die Jungs die Nachricht über die zukünftige Ausrichtung des Vereins aufassen und verarbeiten. Daher war es für uns im Trainer-Team schwer vorhersehbar in welcher Verfassung wir in die letzten Spiele gehen. Nach der 0:1 Rückstand mussten wir uns nach einmal richtig wach rütteln, aber danach wurde schnell deutlich, dass sich dieses Team mit einer guten, sportlichen Leistung von unserem Publikum verabschieden will.“
Im zweiten Spielabschnitt bekamen die Plauener die Schwaben immer besser in den Griff und konnten dank einer starken Verteidigung und sehenswerten Kombinationen mit einer komfortablen 7:2 Führung in die Halbzeitpause gehen. Während die Mannschaften die Seiten wechselten bekamen die Zuschauer einen reizvollen Auftritt der SVV-Synchron-schwimmerinnen zu sehen, die erstmals im 5er-Reigen vor so großem Publikum auftraten. Spielabschnitt Drei und Vier gingen dann an die Gäste, die sich in der letzten Spielminute bis auf 10:8 herankämpften. Coach Neubauer beschreibt: „Nach den Seitenwechsel wurden wir zu nachlässig. Die erfolglosen Einzelaktionen häuften sich und die Konzentration ließ nach. Eine so erfahrene Mannschaft wie Esslingen nutzt das natürlich aus und kommt schnell zurück ins Spiel. Für die Zuschauer sicherlich spannend anzusehen, wir wollten den Sieg aber nur noch ins Ziel retten.“ Trotz einem verwandelten 5m-Starfwurf der Gäste in der letzten Spielsekunde entschieden die Vogtländer dieses Spiel mit 10:9 (3:2; 4:0; 1:3; 2:4) für sich und gehen in der Best-of Three-Serie mit 1:0 in Führung. Maßgeblich am Sieg beteiligt waren zwei Plauener Spieler, die von Beginn an im SVV-Bundesliga-Abenteuer dabei waren. Kapitän Alexander Fritzsch, kümmerte sich ausgiebig um Esslingens Führungsspieler Heiko Nossek, der zuletzt 5 Tore in Plauen erzielte und nun kaum Torchancen bekam und Routinier Stephan Roßner, der für den gesperrten Alpar Soltesz ein großartiges Spiel auf der Position des Centerverteidigers ablieferte. Neben Fritzsch und Roßner stellte das gesamte SVV-Team, inkl. Trainer, Funktionären und Organisatoren zum Ende dieser Ära eine tolle, letzte Wasserball Bundesliga-Veranstaltung auf die Beine und machten den vielen Plauener Fans das erhoffte Abschiedsgeschenk. Spiel 2 wird am 11.05.19 in Stuttgart ausgetragen. (few)