Ob am Wochenende oder wie jüngst an einem Mittwochabend, wenn die Wasserballer des Schwimm-Vereins „Vogtland“ ihre Kappen schnüren, strömen die Plauener Wasserball-Fans ins Stadtbad, um ihre Jungs zu unterstützen. So geschehen am gestrigen Mittwochabend, als das erste von maximal fünf Play-Off Begegnungen zwischen dem SVV Plauen und dem ASC Duisburg im Vogtland ausgetragen wurde. Unter den Augen etwa 400 lautstarker Wasserball-Fans kämpften sich die Plauener bis ins 5m-Schießen und mussten sich letztendlich mit 11:12 n.F. (2:2, 0:2, 4:4, 3:1; 2:3) geschlagen geben.
Der ASC Duisburg zählt neben Waspo Hannover und den Wasserfreunden Spandau 04 zu den drei Spitzenteams im deutschen Wasserball und schloss die Hauptrunde auf dem dritten Tabellenplatz ab. Die Favoritenrollen ist den Duisburgern in diesem Aufeinandertreffen somit sicher. Davon ließen sich die Vogtländer allerdings kaum beeindrucken und gingen voller Kampfgeist und Motivation in die Partie. Nach der unglücklichen 9:10-Niederlage gegen den SSV Esslingen am vergangenen Wochenende, gab es anscheinend einiges wieder gut zu machen. SVV-Trainer Jörg Neubauer erklärt: „Es ist von Beginn an besser gelaufen als gedacht. Nach der Esslingen-Niederlage war die Stimmung schon sehr geknickt, umso toller ist es, dass sich die Jungs wieder so motiviert haben. Großen Anteil daran haben sicher auch unsere Fans, sodass wir noch einmal vor unserer tollen heimischen Kulisse zeigen konnten zu welchen Leistungen wir fähig sind.“
Die Gäste setzten sich zwischenzeitlich mit 2:4 ab, doch die Plauener hielten über die gesamte Spiel-Distanz mit und SVV-Torjäger Peter Karteszi gelang zwei Minuten vor dem Abpfiff der Treffer zum 9:9 Endstand. Da es in jedem Play-Off einen Sieger geben muss, musste das 5m-Schießen die Entscheidung bringen. Da zeigten die Vogtländer zum ersten Mal an diesem Abend Nerven und gleich drei Plauener Schützen vergaben ihre Chance. Das Spiel endete 11:12 für die Gäste. Trotz Niederlage überwiegen laut SVV-Coach Neubauer die positiven Punkte: „Die Jungs haben heute eine der besten Leistungen der Saison abgeliefert. So ein Fünfmeter-Schießen ist immer eine Lotterie, viel höher anzurechnen ist die Tatsache, dass wir gegen den ASC Duisburg 9:9 gespielt haben. Das hätten wir am Anfang nicht für möglich gehalten. Zusammen mit unserem Organisations-Team haben wir zudem an diesem Mittwochabend eine tolle, spannende Wasserball-Veranstaltung auf die Beine gestellt.“
Nun stehen Play-Off II und III am kommenden Wochenende in Duisburg an und eine Überraschung ist auch bei diesen Spielen nicht ausgeschlossen. „Natürlich wird es auswärts nicht leichter, aber wir haben gesehen, was gegen den ASC möglich ist und was mit einer besseren Chancenverwertung möglich wäre. Unser Ziel ist es, uns so teuer wie möglich zu verkaufen und wenn ein Sieg dabei rausspringt sehen wir uns nächsten Mittwoch in Plauen alle wieder.“ so Trainer Jörg Neubauer.
Das Spiel am Samstag wird 15.00 Uhr angepfiffen, das Spiel am Sonntag sogar erst 18.00 Uhr. Die eher ungewöhnlichen Anpfiffzeit resultiert aus einer Terminkollision mit einem Schwimmwettkampf, der im Duisburger Stadionbad ausgetragen wird. Dadurch können auch die Gastgeber nicht auf ihren gewohnten Heimvorteil setzen und werden für die Partien in ein anderes Bad ausweichen. Diese geänderten Rahmenbedingungen spielen den Vogtländern
sicher in die Karten. SVV Coach Neubauer beschreibt: „Wo die Partie stattfindet wird nicht entscheidend sein. Wichtig für uns ist, dass wir sowohl die lange Anreise, und die Zeit bis zum Spiel am Sonntag gut wegstecken. und mental gut vorbereitet sind“
Sollten die Duisburger diese beiden Spiele ebenfalls für sich entscheiden, wird die Best-of-Five-Serie vorzeitig beendet. Wenn aber die Plauener ein Spiel gewinnen, wird Play-Off IV am kommenden Mittwoch wieder im Stadtbad ausgetragen. (few)
SVV Aufgebot gegen den ASC Duisburg: Gianmarco Serio, Alpar Soltesz (1), Christian Schubert, Peter Karteszi (2), Alexander Fritzsch (3), Jiri Bohutinsky, Tamas Korpasci (2), Norbert Kerschbaum (1), Richard Nagy, Akos Parkanyi, Stephan Roßner (1), Laurence Bolman (1), Maximilian Kaminke.