Nach der deutlichen 2:23 Heimniederlage gegen Rekordmeister Spandau 04 mussten die Wasserballer des Schwimm-Vereins „Vogtland“ Plauen am vergangenen Wochenende beim amtierenden deutschen Meister Waspo 98 Hannover antreten. Waspo hatte sich wenige Tage zuvor in der Champions League eindrucksvoll mit 11:7 gegen die Wasserfreunde Spandau 04 durchgesetzt, sodass auch an diesem Spieltag die berühmte Klatsche drohte. Zudem musste Centerverteidiger Stephan Roßner die Reise nach Hannover kurzfristig berufsbedingt absagen und sein Team dies Auswärtsfahrt zu zwölft antreten.
Doch die Plauener hatten aus den Fehlern, die gegen Spandau so häufig zu sehen waren gelernt. Die Hannoveraner Gastgeber bekamen es mit einem hochkonzentrierten und angriffslustigen Plauener Team zu tun, das um jeden Preis mitspielen wollte. Im ersten Viertel hielten die Vogtländer weitestgehend dagegen und gingen sogar kurzzeitig mit 2:3 in Führung. SVV-Trainer Jörg Neubauer erklärt wie es dazu kam: „Unser Spiel sah bei weitem nicht so chaotisch aus, wie das gegen Spandau. Wir hatten vorab einen Plan entwickelt und waren diesmal in der Lage diese Marschroute weitestgehend umzusetzen. In unserer Vorbereitung führten wir viele Gespräche, änderten Trainingsinhalte und verbesserten die mannschaftliche Geschlossenheit. So haben wir unsere Vorhaben von Beginn an umgesetzt und konnten gegen Waspo mithalten.“
Im weiteren Spielverlauf wurde der Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften erwartungsgemäß deutlich, doch die geringe Fehlerquote und die gezielte Abstimmung bei Aktionen waren im Plauener Spiel auffällig. „Natürlich wurde auch in Hannover jeder kleine Fehler sofort bestraft, aber uns ist es gelungen, die unnötigen Einzelaktionen und Oberflächlichkeiten zu minimieren und dadurch erfolgreich zu spielen.“ so der Plauener Coach. Zwei der elf Plauener Tore wurden von den SVV-Youngsters Max Kaminke (Jg. 2001) und Jiri Bohutinsky (Jg. 1999) erzielt, die sich von großen Namen oder Titel wenig beeindruckt zeigten und ihr Team mannschaftsdienlich unterstützen. Sogar im letzten Spielabschnitt erzielten die Vogtländer, trotz aussichtslosem Spielstand, weitere drei Tore, was den Kampfgeist und die Leistungsfähigkeit des Plauener Kaders unterstreicht. Nach vier Vierteln endete die Partie 22:11 (5:3, 6:2, 6:3, 5:3). Coach Neubauer: „Wir wollen die Spiele gegen die Top-Teams nicht einfach nur überstehen, sondern so viel wie möglich für die bevorstehenden Partien mitnehmen. Das hat gegen Waspo vollumfänglich funktioniert.“
Auch der vor Ort anwesende DWL Pressesprecher Wolfgang Philipps zeigte sich von der Plauener Leistung angetan: „Das war eine sehr engagierte Vorstellung. Mit der Leistung steht Plauen zu Recht unter den sechs besten Mannschaften in Deutschland.“
SVV-Trainer Jörg Neubauer blickt bereits nach vorn, schließlich steht den Spitzenstädtern in zwei Wochen mit dem ASC Duisburg bereits das nächste Top Team der Liga gegenüber: „Wie auch schon in der Hinrunde wollen wir uns von Spiel zu Spiel steigern und gegen die machbaren Gegner besonders gute Spiele ins Wasser bringen.“ (few)
SVV Aufgebot gegen Waspo 98 Hannover: Gianmarco Serio (Tor), Alpar Soltesz, Christian Schubert (2), Peter Karteszi, Alexander Fritzsch (2), Jiri Bohutinsky (1), Tamas Korpasci (3), Norbert Kerschbaum (1), Richard Nagy, Akos Parkanyi (1), Laurence Bolman, Maximilian Kaminke (1)