Knapp 600 Wasserball-Fans strömten am vergangenen Samstag ins Plauener Stadtbad, um die Bundesligisten vom Schwimm-Verein „Vogtland“ bei der Jagd nach den ersten Punkten in der Deutschen Wasserball-Bundesliga zu unterstützen. Vor ausverkauften Haus konnte sich das Team rund im Mannschaftskapitän Alexander Fritzsch gegen den Duisburger SV überraschend deutlich mit 14:7 (3:1, 3:2, 5:3, 3:1) durchsetzen. Die Plauener Wasserballer geben dadurch die rote Laterne an die Mitaufsteiger aus dem Ruhrgebiet ab und belegen nun den siebten Tabellenplatz in deutschen Wasserball Oberhaus.
Mit einem dezimierten Kader und gehörigem Druck gingen die Gastgeber ins Spiel, schließlich zählt Duisburg 98 zu den ebenbürtigen Teams, gegen die man Punkte holen kann. In Heimspiel erst recht. Dementsprechend offensiv gingen die Plauener in die Partie und konnten durch Tore von Tamas Korpasci, Alex Fritzsch und Stephan Roßner den ersten Spielabschnitt für sich entscheiden. Das zweite Viertel gestaltete sich offener. Trainer Jörg Neubauer erklärt: „Gegen die Duisburger zu spielen ist immer ungewiss. Die Mannschaft ist sehr wandelbar uns schwer einzuschätzen. Im vergangenen Jahr gewannen die Duisburger gegen uns jedes Heimspiel, diesmal bekamen wir sie besser in den Griff.“ Beim komfortablen Stand von 6:3 wechselten die Teams die Seiten. „Wir mussten die Konzentration hochhalten, um bei der relativ deutlichen Führung nicht nachlässig zu werden. Konditionell waren wir das bessere Team, diesen Vorteil mussten wir nur nutzen, um den Gegner endgültig in die Knie zu zwingen.“ verrät der Plauener Coach. Mitte des dritten Viertels wurden alle Duisburger Sieg-Chancen endgültig begraben, als 98er Veljko Stanimirovic aufgrund einer Tätlichkeit des Wassers verwiesen wurde und die Plauener 4 Minuten in Überzahl spielen konnten. Ausschluss mit Ersatz für vier Minuten nennt sich diese Regel im Wasserball Fach-Jargon und wird dann angewendet, wenn übermäßige Brutalität im Spiel ist. Diese Überzahl-Zeit nutzen die Plauener für 3 weitere Treffer, allerdings wäre laut Neubauer mehr drin gewesen: „Wir haben diesen Vorteil nicht so genutzt wie wir es hätten tun können. Chancen wurden leitfertig vergeben und Unkonzentriertheiten häuften sich. Allerdings hatten wir die Partie auch vor dieser Überzahlsituation im Griff, sodass dies keine spielentscheidende Szene war.“
Auch im Schlussabschnitt ließen die Vogtländer nicht nach und erhöhten auf den 14:7 Endstand. Maßgeblich am Sieg beteiligt war Plauens Youngster Laurence Bolman. Das 17-jährige Wasserballtalent konnte gleich drei Tore erzielen und wurde zu Recht zum Spieler des Tages auserkoren. Insgesamt konnten sich sieben der elf Plauener Akteure in die Torschützenliste eintragen.
Die Partie gegen Duisburg 98 war in diesem Jahr der letzte Auftritt vor heimischer Kulisse. Am 12.01. gastiert der OSC Potsdam im Vogtland. Bis dahin bestreiten die Plauener noch vier Auswärtsspiele in Berlin, Stuttgart und Potsdam. Bereits am kommenden Wochenende bekommt der SVV die nächste ernsthafte Chance zu punkten. Zu Gast in der Hauptstadt, bei der SG Neukölln, tritt der SVV gegen den direkten Tabellennachbarn an und will den Sprung auf Platz 6 schaffen. (few)
SVV Aufgebot gegen Duisburg 98: Gianmarco Serio, Alpar Soltesz, Peter Karteszi (2), Alexander Fritzsch (1), Jiri Bohutinsky, Tamas Korpasci (3), Norbert Kerschbaum (2), Akos Parkanyi (1), Stefan Roßner (2), Laurence Bolman (3), Maximilian Kaminke