Trotz sommerlicher Temperaturen strömten am vergangenen Samstag wieder unzählige Plauener Wasserball-Fans in das Stadtbad an der Hofer Straße. Zum letzten Mal in dieser Saison präsentierte sich die erste Mannschaft des Schwimm-Vereins „Vogtland“ Plauen vor heimischer Kulisse und bedankte sich bei allen Unterstützern und Fans mit freiem Eintritt und einer vielversprechenden Wasserball-Begegnung. Zu Gast in Plauen war Traditionsverein SV Bayer Uerdingen, der in der Relegations-Serie gegen den SVV Plauen unbedingt den Klassenerhalt schaffen will. Für die Plauener geht es um den Aufstieg in die Gruppe A der Deutschen Wasserballliga. Dazu muss das Team von Trainer Jörg Neubauer zwei von drei Spielen dieser Best-of-three Serie für sich entscheiden.
Bevor die mit Spannung erwartete Partie um 16.00 Uhr angepfiffen wurde, wurden im Rahmen der Mannschaftsvorstellung noch zwei Ehrungen durchgeführt. Für Kristof Koltai war es der letzte Auftritt im Plauener Team. Der gebürtige Ungar wird seine Badehose in der kommenden Saison wieder in der Heimat schnüren. Dass er sich mit drei wichtigen Toren und als Spieler des Tages von der Plauener Wasserballbühne verabschiedet stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Torwart Gianmarco Serio und Youngster Lasse Iffland wurde offiziell zum bestandenen Abitur gratuliert. Trainer Jörg Neubauer erklärt, warum diese Aufmerksamkeit so wichtig ist: „Die beiden Jungs sind ein toller Beweis dafür, dass sich gute schulische Leistungen und sportliche Erfolge nicht ausschließen. Mit Disziplin und gutem Zeitmanagement sind die beiden ein tolles Vorbild für Sportler, die zukünftig vor ähnlichen Herausforderungen stehen.“
Als im Anschluss Wasserball gespielt wurde, bekamen die Zuschauer von Beginn an das erwartete, körperbetonte Spiel zu sehen. Die Gäste aus dem Krefelder Stadtteil Uerdingen, die viele Routiniers in Ihren Reihen haben, setzten weniger auf schnelle Konter, sondern versuchten mit relativ geringem Aufwand zum Erfolg zu kommen. Plauen wirkte hingegen agiler und besonders in der Verteidigung beweglicher. Dadurch gelang den Gästen ein erster Treffer erst Mitte des zweiten Viertels, während die Plauener bereits mit fünf Toren in Führung lagen. Die Uerdinger gelten als Dinosaurier der Liga und blicken auf eine lange Wasserball-Tradition in der ersten Liga zurück. Dementsprechend ernsthaft gingen die Gäste aus dem Ruhrgebiet in diese Relegation und reisten bereits am Freitag nach Plauen, um die Strapazen der langen Anreise nicht am Spieltag zu haben . Trainer Neubauer beschreibt: „Wir bestritten die letzte Relegation zwar gegen Uerdingen, dennoch konnten wir das Team zu Beginn schlecht einschätzen. Für uns hatte es oberste Priorität als Mannschaft zu agieren und uns geschlossen dem Gegner in den Weg zu stellen.“
Als es für die Uerdinger nach dem Seitenwechsel zunehmend aussichtsloser erschien, wurde die Gangart demensprechend härter. Doch die Unparteiischen bestraften jegliches unsportliches Verhalten rigoros und verteilten insgesamt 19 Zeitstrafen gegen die Uerdinger und verwiesen drei Spieler des Wassers. Die Gastgeber hielten sich nur bedingt zurück, so mussten der SVV 10 Angriffe in Unterzahl bestreiten und Tamas Korpasci vorzeitig die Partie beenden. Coach Neubauer: „Unabhängig vom Ergebnis sind wir mit der Leistung der Schiris sehr zufrieden. Tätlichkeiten oder Unsportliches Verhalten wurde auf beiden Seiten rigoros geahndet, sodass die Begegnung nicht eskalierte. Wir hoffen, dass die Auswärtsspiele in Uerdingen in der kommenden Woche von ähnlich professionellen Schiedsrichtern geleitet wird, die einem solchem Spiel gewachsen sind.“
Nachdem dieses erste Aufeinandertreffen 13:6 (3:0; 4:4; 3:2, 3:0) endete blicken die Plauener nach vorn.
Bereits am kommenden Samstag könnte die Entscheidung über die Spielklasse der Plauener fallen. Sollte die Partie am Samstag gewonnen werden spielt der SVV zukünftig in Gruppe A, bei einer Niederlage wird diese Entscheidung auf Sonntag, für das dritte Spiel der Serie, vertagt. (few)
SVV Aufgebot gegen den SV Bayer Uerdingen: Gianmarco Serio (Tor), Alpar Soltesz, Christian Schubert, Peter Karteszi (2), Alexander Fritzsch (2), Kristof Koltai (3), Tamas Korpasci (1), Norbert Kerschbaum (3), Lasse Iffland (1), Akos Parkanyi (1), Stefan Roßner, Huba Kazsimer, (Tor)