Im Viertelfinale des deutschen Wasserball-Pokals lieferte die Bundesliga-Mannschaft des Schwimm-Vereins „Vogtland“ Plauen gegen die Wasserfreunde Spandau 04 eine überzeugende Leistung ab. Trotz des deutlich sichtbaren Klassenunterschieds, hielt das Team von SVV-Trainer Jörg Neubauer, insbesondere in der ersten Spielhälfte, erstaunlich gut mit und musste sich dem deutschen Rekordmeister letztendlich nur mit 9:19 (3:3; 2:6; 2:4; 2:6) geschlagen geben.
Über 500 begeisterte Plauener Wasserball-Fans strömten in das Plauener Stadtbad, um Ihr Team gegen die übermächtig erscheinenden Berliner zu unterstützen. Die eindrucksvolle Kulisse, mit Zusatztribüne, Video-Show und enthusiastischen Wasserball-Fans, sorgte auch bei den Gästen, die regelmäßig bei großen Wasserball-Veranstaltungen in Europa und der Welt antreten, für Begeisterung, verrät Plauens Coach Jörg Neubauer: „Im Gespräch mit Spandaus Trainer Petar Kovacevic bekamen wir viel Anerkennung für das, was in Plauen bei jedem Spiel auf die Beine gestellt wird. Er war zum ersten Mal im Vogtland zu Gast und kenne auch im internationalen Wasserballgeschäft nicht viele vergleichbare Events mit einer Kulisse in dieser Art. Das macht uns natürlich sehr stolz.“
Dementsprechend selbstbewusst starteten die Gastgeber in die Partie und Centerspieler Akos Parkanyi sorgte bereits in der ersten Spielminute für den Führungstreffer. Im Spandauer Tor war Mihaly Peterfy vorzufinden, der bis zur letzten Saison noch zwischen den SVV-Pfosten stand und zum deutschen Rekordmeister nach Berlin wechselte. Dass der Ex-Plauener noch weitere acht Male hinter sich greifen muss, dachte zu diesem Zeitpunkt noch keiner im brodelnden Stadtbad. Mit cleveren Spielzügen und stellenweise frechen Aktionen meisterte die SVV-Truppe den ersten Spielabschnitt und ging mit einem überraschenden 3:3 in die erste Pause. Im zweiten Viertel schalteten die Gäste einen weiteren Gang hoch und begannen ihre Klasse auszuspielen. Plauener Fehler wurden ausnahmslos bestraft und Torchancen kaltschnäuzig verwandelt, was zum 4:9 Zwischenstand führte. Im Plauener Lager dachte aber keiner ans Aufgeben. In jedem Angriff lag Kampfgeist und Motivation, sodass sich auch die Gastgeber immer wieder Chancen erarbeiteten. Coach Neubauer erklärt: „In den Analysen ist uns sofort die zeitige, aggressive Pressdeckung der Spandauer aufgefallen. Nichtsdestotrotz ist es uns viel häufiger als erwartet gelungen, immer wieder vor das gegnerische Tor zu kommen und unsere Center anzuspielen. Trotz deutlichem Rückstand sind die Jungs bis zuletzt Konter geschwommen und haben Bälle abgefangen. Das ist gegen so einen überlegenen Gegner eine wirklich beeindruckende Leistung.“
Auch wenn die Wasserfreunde Spandau am Ende Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, ist man beim SVV Plauen stolz auf die abgerufene Leistung. Vergleiche mit so hochkarätigen Teams kommen eher selten vor, was es nicht ganz leicht macht diese Begegnung einzuordnen: „Auf viele Faktoren hatten wir einfach keinen Einfluss. Die Spandauer haben ausschließlich Profis in Ihren Reihen, die mehrmals am Tag trainieren. Dass die alle, größer, athletischer und erfahrener sind, müssen wir als gegeben hinnehmen. Umso wichtiger ist es diese Niederlage richtig einzuordnen und stolz auf die abgerufene Mannschaftsleistung zu sein. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir gegen den Rekordmeister und Champions League Teilnehmer in einem offiziellen Wettbewerb angetreten sind. Welcher Sportler in anderen Sportarten kann das schon von sich behaupten? Zudem waren die Berliner nicht mit einer B-Mannschaft in Plauen sondern nutzten die Partie gegen uns zur Champions League Vorbereitung für die kommende Woche. Das Spiel ist besser verlaufen als wir es uns anfangs vorgestellt hatten, was uns zuversichtlich für die bevorstehenden Aufgaben stimmt.“ so der Plauener Trainer.
Die nächste Herausforderung für die SVV-Wasserballer wartet bereits am kommenden Samstag in Form der Halbfinals in der DWL Gruppe B. Im ersten von maximal fünf Aufeinandertreffen sind die Vogtländer zu Gast bei SC Neustadt / Weinstraße. Spiel Zwei und Drei der Best of Five-Serie folgen im April in Plauen.
Zwischen Pokal-Highlight und Halbfinals belegte die erste Mannschaft des SVV am Samstagabend bei der Sport-Gala des Vogtlands Platz Zwei im Rennen um den Titel Mannschaft des Jahres. (few)
SVV Aufgebot gegen Spandau 04 : Gianmarco Serio (Tor), Alpar Soltesz, Christian Schubert, Peter Karteszi (3), Alexander Fritzsch (1), Kristof Koltai, Norbert, Tamas Korpasci (3), Norbert Kerschbaum, Akos Parkanyi (1), Stefan Roßner (1), Laurence Bolmann, Maximilian Kaminke